Spitzenplätze beim Deutschen Fahrradpreis 2022
Mit dem Deutschen Fahrradpreis werden jährlich durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen (AGFS) die innovativsten Projekte des Landes zur Radverkehrsförderung ausgezeichnet. Verliehen wird der "Deutsche Fahrradpreis" für die Kategorien "Infrastruktur", "Service & Kommunikation". Zudem wurde die "Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" und ein Sonderpreis geehrt.
Am 17. Februar 2022 fand die digitale Preisverleihung des Deutschen Fahrradpreises 2022 in Köln statt.
Infrastruktur in OWL und VRR auf Platz 1 und 2
Den ersten Platz in der Kategorie "Infrastruktur" belegt das Projekt "Radnetz OWL". Sechs Kreise und eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe bauen gemeinsam eine Koordinationsstruktur auf, die ein regionales Pendlernetz zwischen 70 Kommunen planen und umsetzen soll.
Auf dem zweiten Platz landete das Gemeinschaftsprojekt "DeinRadschloss" vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie 15 Kommunen in Nordrhein-Westfalen (NRW). Das digitale Schließsystem bietet Radfahrer:innen sicheres Fahrradparken – insbesondere an ÖPNV-Haltepunkten – mit flexiblen Buchungsoptionen und einem einfachen Zugang per Chipkarte oder Smartphone.
Weiterer Preisträger in dieser Kategorie ist das Projekt "Fahrradzone Nauwieser Viertel" in unserer Mitgliedsstadt Saarbrücken. Sie ist eine der ersten Fahrradzonen Deutschlands und umfasst nicht nur einzelne Straßenzüge, sondern erstreckt sich über einen vollständigen, zentral gelegenen und hochverdichteten Stadtteil mit elf Straßenzügen, 25 Hektar Fläche und über 6.000 Einwohner:innen. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken, Uwe Conradt, nahm die Auszeichnung entgegen.
Zwei Erstplatzierte in Kategorie "Service & Kommunikation"
Der 1. Platz geht an zwei Vorzeigeprojekte der digitalen, communitybasierten Datenerhebung mit dem Ziel, die Radverkehrssicherheit zu erhöhen. Der "OpenBikeSensor" wird am Fahrrad angebracht und misst den Seitenabstand vorbeifahrender Fahrzeuge. Die Ergebnisse stehen als Open-Source-Data der Forschung und Verkehrsplanung zur Verfügung. Die ehrenamtliche Initiative kooperiert bereits mit dem ebenfalls erstplatzierten Projekt "SimRa: Sicherheit im Radverkehr", einer Smartphone-App, die Fahrradfahrten aufzeichnet und dabei
Beschleunigungssensoren nutzt, um gefährliche Situationen zu erkennen.
Das Projekt "Bürgerpartizipation zum Radentscheid München" erhält den 2. Platz. Die Landeshauptstadt vereinfacht die Beteiligung der Bürger:innen mithilfe digitaler Öffentlichkeitsveranstaltungen und leicht verständlicher Visualisierungen.
Über den dritten Platz freut sich die TU Dresden und das Start-up Cyface mit dem Webtool "bikeSim" zur Prognose der Auslastung von Radverkehrsinfrastruktur. Die Webanwendung soll es kommunalen Akteuren ermöglichen, den Radverkehr in ihren Städten einfach, intuitiv und ohne Vorkenntnisse zu simulieren. Damit kann sich die Planung von
Radwegen zukünftig an den Präferenzen der Radfahrer:innen ausrichten.
"Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" 2022
Weiterer Preisträger des diesjährigen "Deutschen Fahrradpreises" ist Kristina Vogel. Sie wird als "Fahrradfreundlichste Persönlichkeit" 2022 ausgzeichnet. Kristina Vogel Ist Doppel-Olympiasiegerin und elffache
Weltmeisterin im Bahnradfahren. Mit ihrem Mut, ihrem Kampfgeist und ihrer Leidenschaft für das Rad ist sie allen ein Vorbild – als Spitzensportlerin und als Mensch. Eine starke Athletin mit viel Herz, die niemals aufgibt und schweren Schicksalsschlägen getrotzt hat. Ihre Lebensgeschichte und ihr bedingungsloser Einsatz für den Sport inspirieren zum Radfahren.
Sonderpreis für das "COVID19BIKE"
In diesem Jahr vergab die Jury zum ersten Mal seit 2011 wieder einen Sonderpreis für herausragende Leistungen für den Radverkehr in der Gesellschaft. Der Preis ging an an Intensivpfleger Oliver Sablowski für sein "COVID19BIKE" – eine mobile, zertifizierte Teststation auf einem Lastenrad. Seit dem 31. Dezember 2021 bietet Oliver Sablowski damit kostenlose Bürgertests an unterschiedlichen Orten in seiner Heimatstadt Bayreuth an. Sein Lastenrad erlaubt ihm dabei die größtmögliche Flexibilität und die Möglichkeit, die Menschen vor Ort zu erreichen.