Bildungskongress "Zukunft sichern! Bildungsaufbruch jetzt!"
Beim Kongress diskutierten in Gelsenkirchen rund 170 Bildungsexpertinnen und -experten aus ganz NRW zusammen mit Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung in NRW und mit dem Vorsitzenden des Städtetages NRW, Oberbürgermeister Thomas Kufen aus Essen.
Galerie
Intermezzo der Fachexpertise I
Bildungsdisparitäten gemeinsam früh überwinden
Das Aufwachsen vieler Kinder in NRW ist durch verfestigte Armutslagen und zunehmende Segregation geprägt. Solche Lebenslagen stellen für gelingende Bildungsprozesse eine große Herausforderung für alle Akteure im Bildungssystem dar. Bildungsbiografien früh zu unterstützen, erweist sich dabei als ein zentraler Gelingensfaktor. Das Fachforum bot einen Einblick in den diesbezüglichen Forschungsstand und gab exemplarische Einblicke aus aktuellen Unterstützungsprojekten, vor allem in das Gelsenkirchener Projekt "Zukunft früh sichern".
zur Präsentation von Prof. Dr. Gabriele Bellenberg, Ruhr-Universität Bochum
Ungleiches ungleich behandeln. Bedarfsorientierte Ressourcensteuerung in deutschen Kommunen
Das Potenzial einer bedarfsorientierten Mittelzuweisung wird aktuell verstärkt diskutiert, etwa im Rahmen der Lehrkräftezuweisung oder des geplanten Startchancen-Programms der Ampelkoalition der Bundesregierung. Neben Fragen einer sozialindizierten Bedarfsfeststellung (siehe Fachforum "Bildungsungleichheit mit einem Landesindex steuern? – der kommunale Blick auf eine bedarfsorientierte Ressourcenverteilung"), wirft auch die konkrete Umsetzung in Kommunen Fragen der Ausgestaltung auf. Das Fachforum bot einen Überblick zum (inter-)nationalen Forschungsstand. Ziel eines Erfahrungsaustauschs war es, zentrale Handlungsbedarfe und Umsetzungsschritte für eine differenzierte Mittelzuweisung zu identifizieren.
Mehr Zeit für Kinder: Kommunale Strategien und Rahmenbedingungen im Land
Der Ausbau der Ganztagsförderung an Grundschulen bietet Potenziale für eine bessere Förderung von (vor allem benachteiligten) Kindern und für die Vereinbarkeit Familie-Beruf (und damit sowohl für Armutsprävention als auch für Fachkräftesicherung). Die Umsetzung des Rechtsanspruchs stellt eine Herausforderung für die Städte dar – in ihrer Funktion als Jugendhilfe- und als Schulträger. Im Forum ging es um kommunale Strategien mit Blick auf das Jahr 2026 und um die für die Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule erforderlichen Rahmenbedingungen auf Landesebene.
zur Präsentation von Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Universität Duisburg-Essen
Digitalisierung – Schulen erfolgreich unterstützen
Bei der digitalen Transformation im schulischen Bildungsbereich kommen den verschiedenen Akteuren und Institutionen unterschiedliche Aufgaben zu. Trotz - oder gerade wegen - der daraus resultierenden unterschiedlichen Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche ist eine koordinierte Zusammenarbeit im Sinne einer horizontalen und vertikalen Vernetzung zwischen Schulen und Schulträgern zentral für das Gelingen aktueller und zukünftiger Prozesse. Der Beitrag griff diese Perspektive auf und gab Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse für Deutschland und Nordrhein-Westfalen. Daraus wurden Perspektiven für die gemeinsame Diskussion und zukünftige Entwicklungen, auch unter dem Aspekt Chancengerechtigkeit, abgeleitet.
Präsentation von Prof. Dr. Birgit Eickelmann, Universität Paderborn
Übergänge in Berufsausbildung und Studium chancengerechter gestalten
In diesem Fachforum wurden Ansatzpunkte zur breitenwirksamen Talentförderung insbesondere für Schülerinnen und Schüler aus weniger privilegierten Verhältnissen vorgestellt, wie Modellversuche, u.a. Talentschulen oder institutionalisierte Talentförderung in NRW, u.a. Talentscouting.
zur Präsentation von Marcus Kottmann, Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung
Intermezzo der Fachexpertise II
"Zukunft früh sichern" – Armutssensibles Handeln für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit
Die Abmilderung von Armutsfolgen ist eine zentrale gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es gilt, nachhaltig und langfristig gleichberechtigten Zugang zu qualitativer Bildung zu ermöglichen, für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen und soziale Teilhabe sicherzustellen, und zwar unabhängig von der sozialen Hekunft der Kinder und den finanziellen Ressourcen der Eltern. Dass und wie dieses gelingen kann, zeigt das mit Unterstützung der RAG-Stiftung von der Stadt Gelsenkirchen in den Kindertageseinrichtungen durchgeführte Leitprojekt "Zukunft früh sichern", das zwischenzeitlich unter wissenschaftlicher Begleitung im Grundschulbereich fortgesetzt und weiter erprobt wird. Im Fachforum wurden die wesentlichen praxisrelevanten Erkenntnisse als Handlungsotionen vorgestellt.
Präsentation von Beigeordneter Anne Heselhaus, Stadt Gelsenkirchen
Bildungsungleichheit mit einem Landesindex steuern? – der kommunale Blick auf eine bedarfsorientierte Ressourcenverteilung
Bildung ist sozial ungleich verteilt. Kommunen versuchen zunehmend, bedarfsorientiert diese Ungleichheit ungleich zu behandeln. Ein Instrument dazu ist der Landessozialindex. Aber kann man damit treffsicher die Bildungsungleichheit in Schulen abbilden? Dieses Fachforum setzte auf der Diskussion aus dem Fachforum "Ungleiches ungleich behandeln. Bedarfsorientierte Ressourcensteuerung in deutschen Kommunen" auf und stellte dazu aktuelle Befunde einer Beispielkommune vor. Darüber hinaus wurde aufgezeigt, welche Handlungsmöglichkeiten und welche kommunalen Bedarfe es für eine bedarfsgerechte Ressourcensteuerung in Kommunen gibt.
Öffnung des schulischen Ganztages in den Sozialraum am Beispiel des Dortmunder Kindercampus
In Vorbereitung auf die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ergeben sich für Kommunen zusammen mit den Trägern und Schulen sowohl konzeptionelle als auch finanzielle Fragen. Im Fokus stehen dabei das Erschließen von Räumen, das Verzahnen von Angeboten, die Gewinnung von Fachkräften ebenso wie die Entwicklung von Qualitätsstandards. Um eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, hat sich die Stadt Dortmund mit dem Modellvorhaben Kindercampus im Sinne eines Kooperativen Ganztags auf den Weg gemacht, indem sich Schulen und der Ganztag für den Sozialraum öffnen und eine Zusammenarbeit mit den lokalen Bildungseinrichtungen und der Jugendhilfe vertieft wird.
Präsentation von Beigeordneter Monika Nienaber-Willaredt, Stadt Dortmund
Kommunale Medienzentren in Nordrhein-Westfalen – Akteure zur Unterstützung der Schulen in der digitalen Welt
Mehr denn je nehmen Kreis- und Stadt-Medienzentren im digitalen Zeitalter eine wichtige Unterstützungsaufgabe für Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen vor Ort wahr. Das gilt für die Versorgung mit digitalen Bildungsmedien (Bildungsmediathek NRW), aber auch für die Beratung und Erprobung einer sinnvollen digitalen Ausstattung (Medienlabore) und last but not least für die Vermittlung von Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts. Für den schulischen Bereich können Medienzentren als koordinierende Instanzen effektiv kommunale und Landesressourcen bündeln. Das Fachforum stellte aktuelle Entwicklungen und Angebote der Kommunalen Medienzentren und auch die vernetzende Rolle der beiden landschaftsverbandlichen Landesmedienzentren vor.
Übergänge in Berufsausbildung und Studium chancengerechter gestalten
In diesem Fachforum wurden Ansatzpunkte zur breitenwirksamen Talentförderung insbesondere für Schülerinnen und Schüler aus weniger privilegierten Verhältnissen vorgestellt, wie Modellversuche, u.a. Talentschulen oder institutionalisierte Talentförderung in NRW, u.a. Talentscouting.
Präsentation von Uwe Krakau, Schulleiter Berufskolleg für Technik und Gestaltung, Gelsenkirchen
Dokumentation - Bildungskongress "Zukunft sichern! Bildungsaufbruch jetzt!"
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