Essen
18.11.2022

Themensiegerprojekt beim Deutschen Nachbarschaftspreis

Ein Projekt aus Essen gewinnt beim Deutschen Nachbarschaftspreis in der Kategorie "Vielfalt".

Nach zwei Jahren Coronapause fand die Verleihung des Deutschen Nachbarschaftspreises erstmals wieder als große Gala im Berliner Kino International statt. Unter dem Motto "das WIR gestalten" wurde herausragendes ehrenamtliches Engagement vor rund 400 Gästen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft geehrt. Fünf unabhängige Themenjurys wählten Projekte in fünf Kategorien aus, die jeweils ein Preisgeld von 5.000 Euro erhalten.

Unter den 5 Siegerprojekten stammt eines aus Essen, Mitgliedsstadt  des Städtetages NRW: In der Kategorie "Vielfalt" konnte die Bürger/innen-Initiative "Mut machen - Steele bleibt bunt" im Stadtteil Steele die Jury überzeugen. Das Projekt richet sich gegen das sichtbare Erstarken des Rechtsextremismus im Viertel.

Akzente für solidarischen gesellschaftlichen Zusammenhalt

Gegründet wurde die Initiative "Mut machen - Steele bleibt bunt" im Jahr 2018, als nächtliche Sieg-Heil-Rufe und Aufmärsche gewaltbereiter Rechtsextremist/innen die gute Nachbarschaft im Stadtteil zu zerstören drohten. Das Projekt setzt Akzente für friedlichen und solidarischen gesellschaftlichen Zusammenhalt und wehrt sich mit eigenen Inhalten gegen die Indoktrination von rechts.

Gemeinsam mit dem Forum für inklusive Kultur Billebrinkhöhe und dem Literaturfestival "Literatürk" veranstalten die Initiator/innen Konzerte, das "Steeler Nachbarschaftskino" und die "Steeler Gespräche". Für die "Steeler Gespräche" werden Expert/innen zu den Themen Rassismus, Hetze und Hass eingeladen. Ein großer Erfolg war der von dem Projekt organisierte "Tag der Offenen Gesellschaft" am 18. Juni 2022, an dem viele Gruppen aus dem Viertel gemeinsam mit einem bunten Stadtfest ein Zeichen für Frieden und Toleranz gesetzt haben.

Zur Website der Initiative: www.steelebunt.de

Weitere Themensieger

Mit ihrem Engagement tragen die Preisträger und Preisträgerinnen maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei: Sie erobern die Straßen ihrer Nachbarschaft zurück, singen bei Konzerten gegen Rechtsextreme an, befreien ihren Kiez von Müll, machen aus Leerstand Orte der Begegnung und bringen Nachbarschaftshilfe dorthin, wo sie gebraucht wird.

Spielstraße Anzengruberstraße (Berlin-Neukölln) in der Kategorie "Öffentlicher Raum"

Die Initiative verwandelt jeden Sonntag zwischen Mai und September einen Abschnitt der Anzengruberstraße in eine Spielstraße für Kinder aus dem Kiez.

Litterpicker (Berlin-Wedding) in der Kategorie "Nachhaltigkeit"

Die Litterpicker räumen wöchentlich ihren Kiez auf, verschenken WeCare Pakete zum selbst aktiv werden und klären in Workshops über das Thema Müll auf.

"Unser Verein – unsere Stadt" (Obernkirchen, Niedersachsen) in der Kategorie "Kultur und Sport"

Der Verein „Obernkirchen Raptors“ weitere Projekte voran, die gesellschaftliche Verantwortung und Teilhabe zum Ziel haben. Unter anderem hat er in einem leeren Supermarkt eine Sportstätte geschaffen, die von Montag bis Sonntag für alle Nachbar/innen geöffnet ist.

 "Nachbarschaftshilfe Karlshagen" (Karlshagen, Mecklenburg-Vorpommern) in der Kategorie "Generationen"

Die engagierten Nachbar/innen haben neben grundlegender Nachbarschaftshilfe, wie etwa dem Erledigen von Einkäufen, viele Aktionen im Jahr initiiert.

Der Deutsche Nachbarschaftspreis wurde im Jahr 2017 von der nebenan.de Stiftung ins Leben gerufen und wird jährlich vergeben. Gefördert wird der Preis durch die Deutsche Fernsehlotterie, den Deutschen Städtetag, die Diakonie Deutschland, EDEKA und die Wall GmbH.