Herne
19.04.2023

Startschuss für Weinberg gefallen

Der Weinanbau dient der Klimaanpassung und soll die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger stärken.

Am Gysenberg in Herne soll in Kürze ein Weinberg entstehen. Für das Mitmach-Projekt in Kooperation mit der Emschergenossenschaft und der wewole STIFTUNG haben sich bereits zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer gemeldet, die bei den Pflanzungen unterstützen wollen. Am Montag, 27. März 2023, setzte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zusammen mit den Projektpartnern symbolisch die ersten Weinreben.

Das Landschafts- und Gartenbauprojekt ist als Klimaanpassungsmaßnahme zu verstehen und soll ein positives Zeichen in Zeiten des Klimawandels setzen. Die Stadt erwartet zukünftig das Klima des Burgunds. Darum ist es aus Sicht des Oberbürgermeisters nicht abwegig, über das Ruhrgebiet als Weinregion nachzudenken. Gleichzeitig soll das Projekt an die mittelalterliche Tradition des Weinbaus in der Region anknüpfen.

500 Rebstöcke und bis zu 600 Flaschen Wein pro Jahr

Der Weinberg entsteht auf einer 800 bis 1.000 Quadratmeter großen städtischen Fläche am Gysenberg, nicht weit entfernt vom Ostbach. Die Pflanzung der rund 500 Rebstöcke der Rosésorte Cabernet Cortis startet witterungsabhängig im April und Mai 2023. Bedingung ist, dass der Boden eine Temperatur von mindesten zehn Grad hat. "Im vollen Ertrag sind die Reben nach drei bis vier Jahren, aber spätestens im zweiten Standjahr tragen diese einige Trauben", erläutert Winzerin Tina Krachten, die im Auftrag der Emschergenossenschaft die Mitmach-Weinberge des Verbandes bewirtschaftet. Bei gutem Ertrag würden aus den 500 Rebstöcken bis zu 600 Flaschen Wein pro Jahr.

Naturschutz-, Bildungs- und Teilhabeprojekt

Neben der Natur geht es bei dem Weinberg für Herne auch um die Gemeinschaft. Bei dem Mitmach-Projekt sind alle eingeladen, sich nach ihren Möglichkeiten zu beteiligen. Angestrebt wird ein regelmäßiges Engagement unter dem Motto "Lernen, Arbeiten und Genießen".

Konkret bedeutet das: Die ehrenamtlichen Hobbywinzer und Hobbywinzerinnen arbeiten unter fachkundiger Anleitung der Winzerin Tina Krachten. Die Helfer und Helferinnen haben die Möglichkeit, mehr über die Kulturpflanze Wein und deren Rolle als Nutzpflanze und im Naturschutz zu lernen. Vorkenntnisse werden nicht benötigt. Alles, was die Helferinnen und Helfer mitbringen müssen, sind Interesse für Weinanbau und Spaß am Gärtnern. Bislang haben sich über 130 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gemeldet.

Die wewole STIFTUNG hilft bei der Umsetzung des integrativen Aspekts des Projekts: Als Teilhabe-Anbieter für Menschen mit Behinderungen unterstützt die Stiftung das Projekt mit gärtnerischen Tätigkeiten am Weinberg und bei Bedarf in der Zusammenarbeit mit den Ehrenämtlerinnen und Ehrenämtlern unterstützen.

Die Emschergenossenschaft als zweiter Projektpartner bringt seine Erfahrungen im Weinanbau mit. Die Genossenschaft blickt auf mehr als zehn Jahre Erfahrung mit dem Weinanbau im Ruhrgebiet zurück. Im Frühjahr 2012 startete sie mit einem Weinberg direkt an der renaturierten Emscher am Phoenix See in Dortmund. 2018 folgte der zweite Weinberg am Rüpingsbach in Dortmund-Barop. In Castrop-Rauxel entsteht dort, wo sich Emscher und Rhein-Herne-Kanal kreuzen, zurzeit ein neuer Weinberg mit über 8.000 Reben.

Infos zu Fortschritten am Weinberg gibt es zukünftig auch unter www.instagram.com/mitmach.weinberg.gysenberg/.

Quelle: www.herne.de