Smarte Ampel gibt Fußgängern bei Bedarf länger grün
Die Stadt Mönchengladbach hat eine Ampel an einer stark befahrenen Straße mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet. Mit vier Spuren und 36.000 Fahrzeugen am Tag ist die Fliethstraße für Fußgänger durchaus eine Barriere zwischen dem Westend und der Innenstadt. Das gilt erst Recht für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Oder für die Schülerinnen und Schüler einer Grundschule, die die Bundestraße bei ihren Exkursionen als Klassenverband überqueren müssen.
Dank Künstlicher Intelligenz kann die Ampelschaltung an der Kreuzung nun auf besonders langsame Fußgänger und auf Gruppen reagieren. Erkennt das System den entsprechenden Bedarf an der Querung über die Fliethstraße, bleibt die Fußgängerampel für fünf Sekunden länger grün.
Intelligente Kamera speichert keine Daten
Mehr Sicherheit für den Fußverkehr verspricht sich die Stadt von der Ampellösung, zudem werde der Verkehrsfluss kaum beeinträchtigt. Auch vor Altenheimen könne eine solche Schaltung künftig zum Einsatz kommen.
Doch wie wird die Ampel smart? Dafür sorgt eine intelligente HD-Kamera, die am Ampelmast montiert ist und den Verkehrsraum beobachtet. Die Bildinformationen werden von einer integrierten Software noch innerhalb der Kamera verarbeitet und anschließend verworfen. Dadurch, dass die Bilder weder aufgezeichnet noch weitergeleitet werden, erfüllt das System die Anforderungen des Datenschutzes. Mithilfe des Bildsignals erkennt die smarte Kamera automatisch, ob sich Personen in der Ampelfurt mit weniger als drei Stundenkilometern bewegen beziehungsweise ob sich dort mehr als fünf Personen aufhalten. Ist das der Fall, gibt die Kamera eine entsprechende Information an die Ampelschaltung weiter. Die Grünzeit verlängert sich dann um fünf Sekunden. Personen, die an der Kreuzung nur vorbeigehen wollen, kann das System erkennen.