E-Mobilität: Straßenlaternen werden zu Ladeplätzen
Manche E-Auto-Besitzer und -Besitzerinnen installieren eigene Ladepunkte zu Hause - doch was ist mit Pendler und Pendlerinnen oder Personen, die auf öffentliche Angebote angewiesen sind? Im gleichen Zuge stellen sich diejenigen, die an einem E-Auto interessiert sind, die Frage: Wo werde ich mein Fahrzeug laden?
Um E-Mobilität zu unterstützen und Hürden abzubauen, werden über das vom Bund geförderte Forschungsprojekt NOX-Block bis Ende 2022 rund 400 Dortmunder Straßenlaternen im öffentlichen Raum, unter Beteiligung der Stadtwerke Dortmund und städtischen Dienstleister und Dienstleisterinnen, zu Ladesäulen erweitert.
Neben Dortmund machen auch die Städte Schwerte und Iserlohn mit. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die TU Dortmund und die Bergische Universität Wuppertal, die die Auswirkungen auf das Stromnetz und lokale Stickoxid-Emissionen untersuchen. Das Projekt wird von der Bundesregierung im Sofortprogramm "Saubere Luft" mit zirka 10 Millionen Euro gefördert.
Hintergrund: Die Stickoxidkonzentrationen in der Atemluft sind in deutschen Ballungsräumen nach wie vor zu hoch. Weniger Verbrenner auf deutschen Straßen können dazu beitragen, diese kritischen Werte zu verringern.
Projekt NOX-Block
Bis September 2022 werden beim Projekt NOX-Block etwa 320 Straßenlaternen in Dortmund zu Ladepunkten ergänzt (Stand: 1. Juli: 265 Ladepunkte). Bei NOX-Block handelt es sich nicht um eine Ladesäule, sondern um eine Huckepack-Lösung an einer bestehenden (neuen) Infrastruktur, die eine Ladeleistung von bis zu 11 kW zur Verfügung stellt. Wer einen Ladepunkt nutzen möchte, benötigt ein Standardladekabel mit Typ-II-Stecker. Bezahlt wird entweder mit einer Ladekarte mit RFID-Chip, via App oder über eine Webseite mit Direct Payment.
Den Auftrag, das Projekt in Dortmund umzusetzen, hat das Konsortium StraBelDo (Straßenbeleuchtung Dortmund) erhalten und erbringt alle Leistungen aus einer Hand.
Das Projekt NOX-Block ist ein wesentlicher Baustein der Smart-City-Strategie in Dortmund und Teil einer kommunalen Lösungsstrategie, um E-Mobilität attraktiver zu machen.
Mehr E-Fahrzeuge heißt mehr Bedarf nach Ladesäulen
Seit dem Projektstart Anfang 2019 sind die Zulassungszahlen bei E-Fahrzeugen in Dortmund stark gestiegen, weshalb mittlerweile ein geänderter Bedarf besteht. Um diesem nachzukommen und gleichzeitig die Akzeptanz von Bürgerinnen und Bürgern ohne E-Fahrzeug in Gebieten mit schwieriger Parksituation aufrechtzuerhalten, wird in Zukunft jeder fünfte der insgesamt 320 Ladepunkte als exklusiver E-Ladeplatz ausgewiesen.
Die entsprechenden Standorte hierfür werden aktuell festgelegt. Dies hat der Rat der Stadt im März 2022 beschlossen. Der Fördermittelgeber ist bei dieser Entscheidung selbstverständlich ebenfalls einbezogen worden.
Das Tiefbauamt wird eine entsprechende Beschilderung und Bodenmarkierung umsetzen. Im nächsten Jahr werden die Ladevorgänge auf den reservierten und nicht-reservierten Standorten evaluiert, um die weitere Vorgehensweise festzulegen.
Quelle: dortmund.de