"Kinder und Jugendliche möglichst früh für den ÖPNV gewinnen"
Zur Zukunft des "Deutschlandticket Schule" in NRW sagte Thomas Eiskirch, stellvertretender Vorsitzender des Städtetages NRW und Oberbürgermeister der Stadt Bochum:
"Das Land muss jetzt sehr schnell klären, wie es mit dem 'Deutschlandticket Schule' in NRW weitergeht. Das Probejahr für dieses Schüler-Deutschlandticket für 29 Euro läuft zum Schuljahresende im Sommer aus.
Wir erwarten jetzt vom Land ein Finanzierungsmodell für die Ticketfinanzierung ab dem kommenden Schuljahr, das auf rechtlich sicheren Füßen steht und die Städte nicht zusätzlich belastet.
Wir haben uns auf das Probejahr mit zusätzlichen freiwilligen kommunalen Zuschüssen eingelassen, weil das Ziel richtig ist: Es ist wichtig, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben, unabhängig von der Entfernung mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Schule zu kommen.
Und es ist gut, wenn wir Kinder und Jugendliche möglichst früh für den ÖPNV gewinnen. Denn mehr Klimaschutz im Verkehr funktioniert nur, wenn künftig mehr und mehr Menschen in unseren Städten Busse und Bahnen benutzen. Und die Schüler von heute sind die Erwachsenen von morgen.
Außerdem ermöglicht ein günstiges und umfassendes Schülerticket den Schülerinnen und Schülern mehr gesellschaftliche Teilhabe, wenn der Weg zur nächsten Bibliothek im anderen Stadtteil oder zum Sportverein in der Nachbarstadt, zum Museum im Nachbarkreis und in den Urlaub in ganz Deutschland nichts zusätzlich kostet.
Aktuell basiert das Schüler-Deutschlandticket auf einem Erlass, der läuft aber im Sommer aus. Das ist kein dauerhaftes Modell. Das Land muss jetzt Nägel mit Köpfen machen bei der künftigen Finanzierung. Und es muss dringend den rechtlichen Rahmen für das Ticket klären.
Zu beiden Punkten haben wir von der Landesregierung noch nichts Konkretes gehört, es muss aber bis Anfang Mai geklärt sein. Sonst können die Städte das 'Deutschlandticket Schule' als Schulträger nicht rechtzeitig umsetzen und es steht vor dem Aus. An dem Ticket hängt viel Verwaltungsaufwand für die Schulträger und Verkehrsunternehmen und -verbünde.
Die Landesregierung darf nicht denselben Fehler machen, wie zum Start des Tickets im vergangenen Jahr. Damals kam die Entscheidung der Landesregierung für das Schüler-Deutschlandticket extrem spät. Die Städte mussten teilweise noch in den Sommerferien das Ticket im Eilverfahren beschließen und einführen, weil der Landeserlass so spät kam." Eiskirch weiter:
"Schüler und Eltern müssen nun rechtzeitig wissen, ob es das 'Deutschlandticket Schule' auch nach den Sommerferien noch geben wird."
Zu einem Artikel der Deutschen Presse-Agentur mit den Aussagen von Thomas Eiskirch auf www.welt.de