"Städte liefern direkt an ihre Partnerstädte in der Ukraine"
"Viele NRW-Städte leisten direkt und unmittelbar Hilfe für ukrainische Städte, um vor Ort die Not zu lindern. Sie wollen helfen, das Alltagsleben trotz des russischen Angriffskrieges zu ermöglichen."
"Auch Essen macht mit beim Programm 'Kommunale Direkthilfe für Solidaritätspartnerschaften mit der Ukraine (KomDirekt)'. Damit fördert der Bund, unterstützt vom Städtetag und anderen Organisationen, Solidaritätspartnerschaften für schnelle und praktische Hilfe zwischen deutschen und ukrainischen Städten.
Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge, Öfen und Generatoren, Baumaterial oder spezielle medizinische Geräte gehören dazu. Auch Laptops und Technik, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, sind begehrt, denn viele Schulen haben mit Kriegsfolgen zu kämpfen, sind zerstört oder können nicht mehr heizen.
Essen hat seit Mitte des letzten Jahres eine Solidaritätspartnerschaft mit dem ukrainischen Riwne. Seitdem gibt es nicht nur einen regelmäßigen Austausch zwischen den Stadtspitzen, gerade in den vergangenen Wochen hat Riwne einige Hilfslieferungen aus Essen erhalten. Gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern unterstützen wir vor Ort mit Lebensmitteln, warmer Kleidung oder medizinischem Material, aber auch mit wichtigen Gerätschaften zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur, wie Notstromgeneratoren, Abfall- und Räumfahrzeuge, Transportfahrzeuge. Über die Essener Nothilfe wurden Spendengelder von Unternehmen sowie Privatspendern für die Ukraine gesammelt.
Das Prinzip der Hilfe ist simpel, aber bisher einzigartig. Die deutschen Städte erfragen, was konkret vor Ort benötigt wird. Der Bund stellt Geld zur Verfügung, mit dem die Hilfsgüter zentral eingekauft werden können. Die Städte liefern direkt an ihre Partnerstädte in der Ukraine oder binden polnische Städte mit ein. So kommen die Hilfsgüter ohne Umwege an.
Und die Städte bringen darüber hinaus auch aus eigenen Beständen und Spenden aus der Stadtgesellschaft Hilfstransporte auf den Weg. So unterstützen wir die Städte in der Ukraine, um über den Winter zu kommen und Fluchtbewegungen innerhalb der Ukraine in sichere Gebiete zu ermöglichen, damit den Menschen ihre Heimat erhalten bleibt."
Hintergrund:
Das Programm "Kommunale Direkthilfe im Rahmen deutsch-ukrainischer Solidaritätspartnerschaften" (KomDirekt), wurde von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), dem Deutschen Städtetag mit Connective Cities und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt ins Leben gerufen. Das BMZ stellt der GIZ in diesem Jahr voraussichtlich 7,5 Millionen Euro zur Verfügung, so dass bundesweit etwa 50 Städte mitmachen könnten.
Weitere Mitgliedstädte im Programm KomDirekt aus NRW sind bisher:
- Stadt Oberhausen
- Landschaftsverband Rheinland
- Stadt Essen
- Stadt Herne
- Landeshauptstadt Düsseldorf
- Kreis Lippe
- Stadt Hürth
- Stadt Köln
- Stadt Münster
Aktuell gibt es etwa 108 deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften beziehungsweise Kontakte, davon 19 aus NRW.
Äußerungen aus dem Statement von Thomas Kufen sind in der WAZ erschienen.