Sozialer Wohnungsbau
27.04.2022

"Wir brauchen einen stärkeren Zuwachs"

Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, gegenüber dem WDR

Für das vergangene Jahr verkündete Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, den Neubau von 5.200 Sozialwohnungen. Damit, so die Ministerin, seien ungefähr so viele neue Sozialwohnungen entstanden, wie 2021 aus der Mietpreisbindung gefallen waren.

Helmut Dedy hält dies für unzureichend:

  • Porträtbild von Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW

"Gut 5.000 neugebaute, öffentlich geförderte Wohnungen in NRW pro Jahr – das  wird nicht ausreichen, um den Bedarf langfristig zu decken. Wir brauchen einen stärkeren Zuwachs. Da hoffen wir auch auf Erfolge des neuen bundesweiten Bündnisses für bezahlbares Wohnen."

Zur Aussage der NRW Bank, dass bis 2030 rund 46 Prozent der heute preisgebundenen Wohnungen aus der Bindung fallen, sagte Helmut Dedy: "Da muss gewaltig nachgelegt werden, um das zu kompensieren. Das ist die Folge von zu geringer Förderung. Der Bestand wurde gerade so konstant gehalten. Um die umfangreichen Bindungsabläufe der kommenden Jahre aufzufangen, hätte der Neubau in den vergangenen zehn Jahren deutlich höher ausfallen müssen."

Die Förderpolitik müsse grundsätzlich auf den Prüfstand. so Dedy, Es gebe aller Förderung zum Trotz immer weniger Sozialwohnungen. Deshalb schlägt Dedy, vor, solche Wohnungen zu fördern, die dauerhaft als sozialer Wohnraum gebunden werden.

"Hohe Mietpreise sind nicht mehr nur ein Problem der Boomstädte oder Hotspots", sagt Dedy. "Diese Entwicklung weitet sich auch auf das Umland aus. So ist beispielsweise nicht nur Münster teurer geworden, sondern auch die Kreisgebiete von Coesfeld oder Warendorf. Neben dem Münsterland sind auch Gebiete in Ostwestfalen wie Bielefeld und Paderborn und das jeweilige Umland betroffen."

Zum vollständigen Artikel "Warum der Wohnungsmarkt noch lange angespannt bleiben wird" vom 27.4.2022 mit den Äußerungen von Helmut Dedy auf wdr.de.