Klimaanpassung und Wohnungsbau
27.08.2021

"Die Städte planen und bauen auf Grundlage der Klimaprognosen"

Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, gegenüber wdr.de

Helmut Dedy zu Klimaanpassung (Schwammstadt, Entsiegelung) und Anforderungen Wohnungsbau

"Die Städte wappnen sich gegen die Klimafolgen und planen und bauen auf Grundlage der Klimaprognosen. Starkregen mit der Gefahr von Überflutungen, Hitzeperioden mit Trockenheit, die zu Wassermangel führen: Diese gegensätzlichen Extreme verbindet das Konzept der Schwammstadt:

Städte müssen Wasser speichern können wie ein Schwamm. So kann bei Starkregen überschüssiges Wasser aufgefangen und in Dürreperioden zur Wasserversorgung und Kühlung genutzt werden. Das wird möglich mit mehr Grünflächen, weniger Versiegelung und dem Ausbau von Rückhaltebecken für Hochwasser. Diesen Weg haben viele Städte bereits eingeschlagen.

Außerdem entwickeln die Städte Gefahrenkarten, die zeigen, wo etwa bei Starkregen Überschwemmungen auftreten können. Es ist durchaus möglich, dass in bestimmten Lagen keine Baugebiete mehr neu ausgewiesen werden können, weil sie gefährdet sind oder als Überflutungsflächen gebraucht werden.

Andere Flächen werden dagegen weiterhin für Wohnungsbau dringen gebraucht. Wohnungen sind in den Metropolen und inzwischen bis weit ins Umland stark nachgefragt. Wir brauchen Wohnraum für alle Menschen, unabhängig vom Geldbeutel. Beim sozialen Wohnungsbau hinken wir seit Jahren hinterher. Das muss sich ändern. Der Bund muss noch konsequenter dafür sorgen, dass Wohnungsbau dauerhaft gefördert wird und die Städte einfacher auf Baugrund zugreifen können."