Rechtsanspruch Ganztagsbetreuung Grundschulkinder
08.09.2021

"Land muss finanzielle Lücke schließen"

Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, gegenüber der Rheinischen Post

Helmut Dedy zur Einigung im Vermittlungsausschuss zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder

"Die Städte unterstützen den Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, denn NRW braucht mehr Betreuungsangebote für Grundschülerinnen und Grundschüler. Um die Betreuungslücke für Kinder im Übergang von Kita und Schule zu schließen und den Rechtsanspruch zu erfüllen, brauchen wir schätzungsweise rund 260.000 neue Betreuungsplätze im Land. Das ist ein gewaltiger Kraftakt für alle Beteiligten.

Damit die Eltern tatsächlich genügend Betreuung und Förderung für ihre Kinder bekommen, muss aber auch die Finanzierung stimmen. Denn der Rechtsanspruch ist noch lange nicht durchfinanziert. Diese Lücke muss das Land schließen und darf die offene Rechnung nicht bei den Kommunen abladen. Hier gilt das Prinzip „Wer bestellt, bezahlt“; das Land ist also in der Pflicht.

Außerdem wird es für die Städte äußerst schwierig, qualifiziertes Personal für die vielen neuen Ganztagsangebote zu finden. Schon jetzt suchen viele Städte händeringend nach Erzieherinnen und Erziehern und Sozialpädagogen. Ich bin nicht sicher, ob es gelingt, überall rechtzeitig den Bedarf an Ganztagsbetreuung in der gewünschten Qualität zu erfüllen. Wir brauchen dringend eine Ausbildungsoffensive des Landes in großem Stil für gut ausgebildetes zusätzliches Personal."