Förderschule gewinnt Hauptpreis beim Deutschen Schulpreis
Die Förderschule Siebengebirgsschule Bonn hat den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2024 gewonnen. Die Schule hat den klassischen Unterricht weitgehend abgeschafft. Die Kinder und Jugendliche lernen an der Förderschule im Verbund selbstständig in Lernateliers, Kreativwerkstätten, in der Study Hall oder auf dem Marktplatz. Dabei werden sie von den Lehrkräften individuell begleitet.
Fünf weitere Schulen erhielten Preise in Höhe von je 30.000 Euro, darunter auch das Joseph-DuMont-Berufskolleg in der Mitgliedsstadt des Städtetages NRW Köln. Die weiteren vier Preisträger sind die Friedenauer Gemeinschaftsschule und die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin sowie das St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld und das Thomas-Morus-Gymnasium in Oelde, beide im Münsterland gelegen. Weitere neun Finalisten haben einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5.000 Euro erhalten.
Eigenverantwortung stärkt Selbstwertgefühl der Kinder
265 Schülerinnen und Schüler lernen an der Bonner Siebengebirgsschule Bonn. Die Förderschule nimmt Kinder auf, mit denen Regelschulen überfordert sind. Die Schule ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, ins Lernen zurückzufinden, ihre Talente zu entdecken und hervorragende Leistungen zu erbringen. Die Grundlage hierfür ist eine durchdachte Schulkultur mit Gleitzeit und Kernarbeitszeiten, die den Schüler:innen ein hohes Maß an Eigenverantwortung zutraut und zu einer hohen aktiven Lernzeit führt.
Bereits zu Schulbeginn loggen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem iPad selbstständig im digitalen LernNavi ein. Anstelle von festen Stundenplänen werden die Unterrichtsinhalte über Lernpfade, Missionen und individuell angepasste Arbeitspläne abgebildet.
Der Deutsche Schulpreis
Der Preis wird seit 2006 unter dem Motto "Für mehr gute Schulen!" jährlich von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung vergeben. Kooperationspartner des Preises sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Preisträger im Berliner Tempodrom.
Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schülerinnen und Schüler am besten gestalten können. Die Konzepte der Preisträgerschulen werden anschließend ausgewertet, aufbereitet und über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform Deutsches Schulportal allen Schulen zugänglich gemacht.
Alle Preisträger-Schulen haben in den vergangenen Monaten ein aufwendiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Im März dieses Jahres hatte die Jury zunächst 20 Schulen aus über 80 Bewerbungen ausgewählt. Zwischen April und Juni wurden sie von Juryteams besucht und begutachtet. Im Anschluss nominierte die Jury 15 Schulen für die Endrunde des Deutschen Schulpreises 2024.
Alle allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland sowie alle Deutschen Auslandsschulen können sich noch bis zum 31. Januar 2025 für den Deutschen Schulpreis 2025 bewerben.
Mehr zum Thema Bildung und Schule erfahren?
Auf unserer Schwerpunktseite zum Thema finden Sie aktuelle Informationen dazu auf einen Blick.